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Arzttermin

In Gesprächen mit niedergelassenen Ärzten kam immer mal wieder das Thema „Wartezeiten“ auf. Besser mit den Arbeitsabläufen abgestimmte Terminvereinbarungen mit den Patienten haben in vielen Praxen geholfen, aber im Großen und Ganzen schien die Situation nicht so dramatisch wie in der Presse und Politik oft dargestellt. Daher habe ich mit Interesse die neue Studie „Waiting Times for Health Services: Next in Line“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gelesen.

Diese beschäftigt sich mit der Frage, wie lange Patienten auf einen Arzttermin warten müssen. Das für einige wohl überraschende Ergebnis: Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland recht gut ab. Bei den Auswirkungen von Wartezeiten greift die OECD in der Analyse 2020 auf die „European Union Statistics on Income and Living Conditions (EU-SILC)“ des Jahres 2018 zurück.

Zusammenfassend hat sich folgendes Ergebnis gezeigt:

Fachärzte

Im Bereich der fachärztlichen Versorgung steht Deutschland im OECD-Vergleich gut da: So erhielten 75 % der Befragten bereits innerhalb eines Monats einen Termin beim Facharzt. Damit hat Deutschland zusammen mit der Schweiz und den Niederlanden die kürzesten Wartezeiten. Zum Vergleich: In Ländern wie Schweden, Norwegen oder Kanada gaben mehr als 50 % der Befragten an, einen Monat oder länger auf einen Termin zu warten. Nur eine geringe Anzahl an Patienten in Deutschland musste mehr als zwei Monate auf einen Facharzttermin.

Hausärzte

Nur knapp 15 % der Befragten hatten bundesweit Schwierigkeiten, mit ihrem Hausarzt noch am gleichen Tag in Kontakt zu treten. Im Vergleich mit anderen Ländern ist das eine sehr gute Quote, denn nur die Schweiz erreicht mit 12 % ein besseres Ergebnis. Außerdem ist die Primärversorgung in Deutschland sichergestellt: Hat die eigentliche Praxis einmal nicht geöffnet, so ist in über 90 % der Fälle für Vertretung durch einen anderen Arzt gesorgt, womit Deutschland auch hier einen Spitzenplatz belegen kann. In ländlichen Gebieten ist die Erreichbarkeit zu gegebener maßen schlechter als im städtischen Bereich.

Näheres finden Sie unter OECD Studie